Mittwoch, 1. April 2015

Werbung muss aufhören, die Kunden zuzumüllen.

Fernsehen, Print und Radio verlieren immer mehr an Reichweite. Und damit die Werbung die Plattformen. Online-Medien können den Verlust nicht ersetzen. Die Lösung für das Problem wird nicht jedem gefallen.

Die jüngste Erhebung der Radiohörer in Deutschland förderte ein ernüchterndes Ergebnis zutage: Laut Radio Media Analyse hören eine halbe Million weniger Menschen Radio als noch sechs Monate zuvor.

Tagtäglich belegen die ersten acht Fernsehquoten-Plätze Sendungen der öffentlich-rechtlichen Anstalten ARD und ZDF. Die privaten Sender jedoch, in denen rund um die Uhr geworben werden kann, legen einen Quoten-Flop nach dem nächsten hin. Neue Sendungen enttäuschen und neue Staffeln erzeugen besorgniserregende Tiefstwerte. Die einstmals beliebte Castingshow „Germany’s Next Top Model“ wollten in der vergangenen Woche nur noch zwei Millionen Zuschauer sehen. Das bedeutet einen erneuten Staffel-Tiefststand.

Leonard Novy vom Institut für Medien- und Kommunikationspolitik in Berlin greift in seinem Beitrag „Fernsehen aus der Zeitkapsel: RTL ist kreativ bankrott“ auf Carta daher zu barscher Kritik. Und der britische Guardian prophezeit angesichts der Entwicklung von Netflix und anderer Video-On-Demand-Anbieter bereits den Tod des Fernsehens und damit das Ende der Fernsehwerbung.

Auch die Printmedien verlieren konstant. Die deutschen Tageszeitungen büßten in den letzten zehn Jahren jeden fünften Käufer ein, BILD sogar jeden dritten. Bei den Zeitschriften zeigt sich ein durchwachsenes Bild. Doch die Zahl der Auflagenverlierer ist größer als die der wenigen Gewinner. Jugendtitel wie Bravo und Popcorn verloren in nur fünf Jahren fast 80 Prozent ihrer Auflage, Computertitel immerhin 50-60 Prozent und selbst der Stern, das Flaggschiff unter den aktuellen Illustrierten, zählt mit einem Verlust von einem Drittel seiner Auflage zu den großen Verlierern.

Wo also noch werben?

Bestätigt wird diese Entwicklung vom aktuellen „MedienVielfaltsMonitor“ der Landesmedienanstalten. Demnach verloren die privaten TV-Sender im vergangenen Jahr an Einfluss auf die Meinungsbildung der Deutschen (die ARD führt die Meinungsliga an) - gefolgt von den ebenfalls an Meinungsmacht verlierenden Tageszeitungen. Obwohl der Hörfunk leicht zulegt, wird Radio erstmals vom Internet überholt. Die Zeitschriften liegen mit leichten Verlusten weiterhin abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Die betroffenen Massenmedien, allen voran Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften, waren jahrzehntelang die hauptsächlichen Leistungsträger unter den Medien und damit auch die unverzichtbaren Plattformen für die Werbung der Marken und des Handels. Wo sollen sie nun werben, wenn die herkömmlichen Medien einbrechen?

Das Internet als Werbeträger kann nur ein Teil der Lösung sein. Online, das zeigt sich an der Reaktion der User, ist kein gleichwertiger Ersatz als Werbemedium. Immer mehr Menschen installieren Adblocker-Software und machen sich damit im Internet für Werbung praktisch unerreichbar. Gleichzeitig sinken die Klickzahlen auf die oftmals störenden Werbebanner ins Bodenlose. Und Mobile, der neueste Trend, macht es angesichts der Bildschirmgröße nicht leichter, Werbung zu platzieren.

Nicht alles, auf dem Online steht, glänzt. E-Books galten als die Zukunft des Buchs. Zur größten Überraschung und trotz erheblicher Preisabschläge der Anbieter stagnieren jedoch auch hier plötzlich die Umsätze.

Quelle: http://www.wiwo.de/unternehmen/it/werbesprech-werbung-muss-aufhoeren-die-kunden-zuzumuellen/11581024.html

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