Mittwoch, 24. März 2010

Krise und Akquisition

Gedanken von Nico Friedrichs-Neumann aus der XING-Gruppe Akquisition/Kundengewinnung:

Krise und Akquisition - Personalführung und Budgetierung in Dienstleistungsunternehmen

Gerade in der Krise stellen viele Unternehmen fest, dass sie in guten Zeiten versäumt haben, für die schlechten Zeiten vorzusorgen. Dann boomt der Sturm auf Call-Center und ähnlich gelagerte Institutionen und Firmen, die dann auf die Schnelle das Unternehmen zu mehr Erfolg und Umsatz bringen sollen.

Schnelles „Abtelefonieren“ von tausenden von Nummern, um mit der Masse ein schnelles Geschäft zu generieren, ohne wenn und aber – auch manchmal ohne Sinn und Verstand.
Masse statt Nachhaltigkeit, schnelles „Absahnen“ und schnelles Geld.
Akquise an sich ist aber ein fortschreitender und langwieriger Prozess. Zur Akquise zähle ich auch die Kundenpflege und Kundenbetreuung.

Es ist rund 5 mal mehr Aufwand nötig einen Neukunden zu gewinnen, als einen bestehenden zum „Wiederholungstäter“ zu machen. Aber das wäre ein neues Thema.

Akquise braucht Zeit, Geld und Nerven. Vorausschauendes Handeln, gepaart mit Einfühlungsvermögen und einer guten Planung. Mit motivierten Mitarbeitern, die werte-orientiert geführt werden und verantwortlich handeln.

Akquise krankt in vielen Unternehmen daran, dass übersteigerte Erwartungen vorherrschen, dass „Erfolg“ lediglich definiert ist in Umsatzzahlen und Auftragszahlen – möglichst gestern. Ein Erfolg in der Akquise kann aber auch sein, dass ein Unternehmen grundsätzliches Interesse bekundet und Infomaterial anfordert. Erfolg kann auch sein, wenn ein Unternehmen anbietet, dass man sich noch mal in 6 Monaten melden kann. Es kann sich viel im Unternehmen geändert haben, wenn man nochmals nach 6 Monaten anruft. Dann kann es eine neue Strategie geben, einen neuen Entscheider, eine neue Ausgangsposition. Erfolg kann auch sein, im ersten Anlauf einen Auftrag zu erhalten, ja, aber das ist nicht die Regel. Erfolg kann sein Nachhaltigkeit zu kreieren und Kundenbeziehungen (nicht Abzocke) zu schaffen.

Akquisezyklen erstrecken sich häufig über Jahre hinweg. Regelmäßige Gespräche, Informationsfluss und Ansprache zeichnen diese Zeiträume aus. Hier macht man sich bekannt. Akquise ist wie Werbung – nur DIREKT in der Zielgruppe (wenn man sich denn über eben diese Gedanken gemacht hat, was häufig nicht der Fall ist). Keine Streuverluste. Direkter Kontakt in die gewünschte Zielgruppe heißt, direkte Antworten im Markt.
Anzeigen, Newsletter und ähnliche Aktionen treffen die Zielgruppe auch, aber jeder weiß, dass es dort zu großen Streuverlusten kommt. Diese Aktionen sind notwendig und Akquise per Telefon kann nur ein weiteres Standbein sein. Aber ein sehr effektives.

Viele Akquisiteure in Unternehmen haben eine falsche Vorstellung von dem (durch die Führung impliziert), was real machbar ist. Und dass manche Akquiseversuche erst nach Jahren fruchten, darüber wird häufig auch in der Führung hinweggegangen und nach sofortigen Umsätzen und Erfolgen gerufen.

Damit erreicht man keine Nachhaltigkeit, sondern eine Frustration bei den Mitarbeitern, die sich auf das ganze Unternehmen auswirkt. Es werden Zahlen gefordert, die nicht machbar sind, weil die Führung nicht werte-orientiert mit den Mitarbeitern arbeitet und diese auch so ausbildet. Zahlen-Orientierung steht im Vordergrund. Einen Kunden zu gewinnen ist harte Arbeit und Bedarf Zeit und eines angemessenen Budgets.

Häufig ereilen mich Anfragen von Existenzgründern. Die Frage nach dem Budget im Businessplan für akquisitorische Dienstleistungen wird stets negativ beantwortet. Es wird von Marketingbudget (Flyer, Anzeigen, Websiteerstellung, SEO, Onlinemarketing etc.) gesprochen, aber nicht von Akquise-Budget. Geschweige denn, dass eingeplant ist, dass man zumindest Zeitressourcen dafür einplanen müsste.

Wie im Kleinen, so auch leider oft im Großen. Viele Unternehmen kalkulieren diese Budgets nicht mit ein. Insbesondere in guten Zeiten wird vernachlässigt, intern für beständige Auftragslage zu sorgen. Und wenns dann in der Krise kneift, dann soll ein Call-Center die schnelle Reanimation des Unternehmens bewerkstelligen. Möglichst noch auf Provisionsbasis, damit das unternehmerische Risiko bei den externen Dienstleistern liegt und das Unternehmen nicht noch mehr in die Krise rutscht.

Würden Unternehmen werte-orientiert führen und ihre Mitarbeiter so ausbilden, dass Nachhaltigkeit kreiert werden kann, durch stetige Akquise und Kundenpflege/-betreuung, dann könnte die Krise vielen Unternehmen gestohlen bleiben. Halte ich das Budget im Unternehmen und bilde die Mitarbeiter zur Nachhaltigkeit aus, dann bräuchte ich keine Schnellschüsse im externen Bereich.

Des Weiteren ist die Personalauswahl von entscheidender Bedeutung. Akquise und Kundenpflege und Betreuung erfordert die „weichen“ Fähigkeiten. Sprache, Emotionale Intelligenz, Empathie und Werte-Denken muss solch ein Mitarbeiter mitbringen im Ansatz. Wenn vorhanden, dann kann gefeilt werden durch Ausbildung und Training. Wenn aber diese Fähigkeiten nicht vorhanden sind, dann sitzt der falsche Mensch am Platze. Die Frustration wächst, die Burn-Out-Rate steigt und die Unternehmenserfolge gehen zurück. Ein Rattenschwanz, der sich bis ins Controlling zieht und anhand von Zahlen sehr schnell nachweisbar ist.

Der Mitarbeiter, der nicht in der Lage ist Werte zu kommunizieren und zu schaffen, braucht eine andere Position. Akquise kann nicht jeder. Kundenpflege und Betreuung noch weniger. Hier wäre eine Überprüfung der Mitarbeiter und deren Fähigkeiten ein erster Schritt in das nachhaltige Wachstum eines Unternehmens. Mit den richtigen Wertevorstellungen, der Befreiung von falschen Annahmen was die Erfolgszahlen in der Akquise angeht und mit dem wirklichen Bestreben, Nachhaltigkeit im Unternehmen zu kreieren, damit könnte man der Krise Herr werden - langfristig.

Und einer Budget- und Ausbildungsplanung, die es ermöglicht, die richtigen Mitarbeiter an den richtigen Platz zu setzen und ihm eine gute Weiterbildung zu ermöglichen. Für ein nachhaltiges Wachstum des Unternehmens auch in Krisenzeiten.


Mit herzlichen Grüßen
Nico Friedrichs

Freitag, 19. März 2010

Team-Coaching beim Brot-Backen

Mit Team-Coaching zum Erfolg! Von Andreas Reisenbauer, Syscomm Österreich:

Ein Team von Projektmitarbeitern eines Unternehmens hat immer wieder massive Probleme bei der Projektabwicklung. Diese scheitern allerdings nicht an den Fakten, sondern an mangelnder Kommunikation und Kooperation. Szenenwechsel: Genaue eben diese Mitarbeiter haben in einem weitläufigen Almgebiet auf knapp 2000 Meter Seehöhe die Aufgabe, gemeinsam ein Brot zu backen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Denn die Zutaten sind über mehrere Quadratkilometer verteilt, der "Backofen" muss erst selbst im Freien mühsam mit Steinblöcken errichtet werden. Mit Schnellschüssen, Einzelgängeraktionen und wenig Kommunikation ist diese auf einen Tag (!) anberaumte Übung nie zu schaffen. Nur ein durchdachter Projektplan und ein effiziente Meilenstein- und Ressourcenplanung sowie ein richtiger "Mitarbeitereinsatz" bringen den letztendlichen Erfolg - ein gemeinsam gebackenes Brot am Ende des Abends.
Die geschilderte und von uns in vielen Praxisjahren konzipierte Übung ist nur als ein Beispiel für unseren Ansatz bei Teamentwickungs- und Teamcoachingmaßnahmen angeführt. Für diese gilt das Motto: Praxisnahe Seminarumgebung für die betriebliche Praxis.

Mehr unter http://www.syscomm.at

Durch die völlig andere Umgebung wird den Teilnehmern die Konzentration auf den wesentlichen Vorgang, das Kommunikationsverhalten, erleichtert. Im täglichen Umgang in Projekten im "wirklichen Leben" kann diese Erfahrung dann nutzbringend eingebracht und gelebt werden. Wichtig ist, dass die im Seminar erfahrenen Prozesse später geübt und als neue Verhaltensweise ins Bewusstsein der Teilnehmer treten.

Montag, 15. März 2010

Kundenservice aus der Service-Wüste!

von Frédéric Monard, PIDAS Basel.

Die folgende Emailnachricht, welche ich soeben von einem namhaften Technikversand aus der Schweiz erhalten habe, beweist uns einmal mehr: Es gibt noch viel zu tun im Bereich Customer Service!

***
Sie haben bei uns einen oder mehrere Artikel bestellt, welche nicht (mehr) an Lager sind und nun extra für Sie beschafft wird/werden.

Was geschieht nun? Wir haben Ihre Bestellung direkt dem entsprechenden Importeur weitergeleitet. Dieser wiederum bestellt den Artikel direkt beim Hersteller.
Sobald die eintrifft, wird diese automatisch an Sie gesandt.

WICHTIG:
Es bringt nichts, wenn Sie nun den aktuellen Lieferstatus abfragen. Dies bedeutet für uns einen sehr grossen Aufwand, und bringt den gewünschten Artikel nicht schneller zu Ihnen.

Wir gehen vom Standard aus, dass der Artikel innert 20Tagen (ERFAHRUNGSWERT = KEINE ZUSAGE) wieder lieferbar sein wird und werden daher Ihre Bestellung beim Importeur hinterlegt lassen. Würden sie innerhalb von 20 Tagen keine Lieferung erhalten, kontaktieren Sie uns bitte via E-Mail: info@xxxx. Wir werden dann die entsprechende Anfragen in die Wege leiten.

Kreditkarte: Würde die Belastung vor der Lieferung erfolgen, bitten wir Sie, mit uns Kontakt aufzunehmen und nicht den Betrag bei Ihrem Kreditkarteninstitut zurückzufordern. Dies ergibt ein sehr umständliches Unterfangen.

Donnerstag, 11. März 2010

Neue Werkzeuge braucht das (Vertriebs)-Land

Ganz ehrlich, geht es Ihnen auch so, dass altbewährte Vertriebswege und -mittel nicht mehr greifen, dass die 25. Vertriebskampagne doch nicht den mitreißenden Erfolg gebracht hat, den man sich erwartet hatte, ganz zu schweigen von den mäßigen Erfolgen der letzten Kaltakquise-Aktion oder von der beschämenden Rücklaufquote der aktuellen Mailingaussendung?

Die systematische und effiziente Netzwerkpflege, durch die wir als Vertriebsmitarbeiter in die Lage versetzt werden, jene Projekte und Kunden herauszufinden, die tatsächlich derzeit Bedarf nach unseren Produkten und/oder Services haben und die konkret mit Interesse auf unsere Verkaufsbemühungen reagieren, stellt sich immer mehr als Alternative zu den klassischen Vertriebsaktivitäten dar.

Daher wird strategisches Netzwerken immer wichtiger als Instrument im Vertrieb, relevante und gewinnbringende Verkaufsprojekte ausfindig zu machen und als Garant, sich bei den richtigen potenziellen Kunden aufzuhalten.

"Netzwerk" erinnert mich an ein Spinnennetz, das mich, wo immer ich mich befinde, am Rand oder in der Mitte, über die Schwingungen des Netzes informiert, wo sich etwas tut. Im zoologischen Jargon ausgedrückt: wo sich ein Fressopfer eingefunden hat.

Aber im Gegensatz zur Spinne, die ihr Opfer in der Natur dann tötet und frißt, sind Netzwerke auf gegenseitigen Nutzen aufgebaut. Denn auch Kunden haben ein großes Interesse, die relevanten Anbieter zu finden und nicht ständig von Hundertschaften von Mails, Anrufen und Kampagnen erreicht zu werden, von denen nur ein kleiner Bruchteil gerade interessant ist. Es muss sich daher eine Win-Win-Situation einstellen, um im virtuellen wie im realen Netzwerk Erfolge zu feiern.

Die Nutzen-Balance ist im Endeffekt der Erfolgsgarant. Verkäufer werden daher immer mehr zum Beziehungs- und Netzwerk-Manager "umfunktioniert".

Dienstag, 9. März 2010

Warum haben so viele Verkäufer keinen Spaß?

Einer Diskussion in der Xing-Gruppe "Akquisition/Kundengewinnung" entnommen.

Herr Klemens Rosenwald schreibt:
Ich habe diese Diskussion mit großem Interesse gelesen und mich dann entschieden, der Gruppe beizutreten und mich dazu zu äußern.

Zu meiner Person:

Ich habe runde 24 Jahre Erfahrung im Vertriebsaußendienst, Branche IT und Telekommunikation.

Zur Ausgangsfrage:

Viele Kollegen, die einige Jahre Erfahrung haben, sind oder werden zynisch, hart und bitter. Der Druck, der auf Vertriebler ausgeübt wird, ist an der Grenze des überhaupt Erträglichen. Vorgaben, Kundenbereiche, Vertriebsgebiete werden von Vorgesetzten nach Gutdünken verteilt, VB's die nicht "mitspielen" eiskalt abserviert. Verkaufszahlen (Vorgaben oder Ziele genannt) werden am grünen Tisch festgelegt, ohne Berücksichtigung der realen Welt "da draußen".

Ich habe für verschiedene Firmen gearbeitet, das System ist nahezu überall identisch. Produkte ohne Marktreife, unhaltbare Zusagen, Produktankündigungen die nie vom Zeitablauf her eingehalten werden (die Zitrone schluckt der Verkäufer beim Kundengespräch). All diese Verfahrensweisen führen zu einer hohen Frustration. Dann heißt es aus den Führungsebenen: Sie sind nicht motiviert, Sie müssen die Philosophie der Firma repräsentieren, Ihre Zielvorgaben sind, gemessen am Markt, lächerlich niedrig. Als nettes Beispiel hatte ich einmal eine Zielvorgabe die, zwecks Erfüllung, drei!!!! Aufträge pro Arbeitstag erfordert hätte, wohlgemerkt im Investitionsbereich. Jeder vernünftige Mensch kann über solche Dinge nur den Kopf schütteln. Dazu kommt noch, das nahezu alle Vertriebsmanager vom Verkaufen so gut wie keinen Schimmer haben. Solche Leute darf (muss) man dann noch zum Kunden mitnehmen und daneben sitzen während diese "Experten" mühselig aufgebaute Projekte in einer halben Stunde "killen", aufgrund höchster Kompetenz.

Eine wichtige Anmerkung: Dies alles ist meine persönliche Meinung und Erfahrung.

Ich habe in letzter Konsequenz mein Arbeitsumfeld geändert und mich selbstständig gemacht. Heute stelle ich mein eigenes Produkt her und verkaufe es mit großer Freude und Begeisterung, da mir keiner mehr erzählt, was und wie ich zu arbeiten habe und ich für alles, was passiert, selber verantwortlich bin.

Dazu schreibe ich als Antwort:
Ihren Kommentar finde ich einfach großartig!

Genau daran, dass Vertriebsmanager nicht auf die grundlegenden Rahmenbedingungen des Marktes eingehen, liegt so viel Frust im Vertrieb. Nämlich:

- dass bei komplexen Dienstleistungs- oder Investitionprojekten sehr lange Entscheidungszyklen entstehen (oft über ein Jahr),
- dass Entscheidungen nicht von einzelnen Personen, sondern von Gremien oder gar von Konzernabteilungen außer Landes gefällt werden,
- dass die Wahrscheinlichkeit von Abschlüssen im Vertriebskanal generell zu optimistisch und mit zu kurzen Durchlaufzeiten bewertet werden, sodass die Umsatzziele von unrealistischen Abschlusswerten bestimmt werden,
- dass die eigenen Stärken und Schwächen (sowohl der Leistungsfähigkeit der eigenen Organisation als der eigenen Services und Produkte) überhaupt nicht in die Überlegungen einfließen und daher oft die tatsächlichen Abschlusschancen völlig an der Realität vorbei eingeschätzt werden.

Dennoch kann Vertrieb eine sehr freudvolle und sinnvolle Aufgabe sein, wenn wir bedenken:

Nur der Verkauf schafft letztendlich Aufträge und sichert damit das Fortkommen des Unternehmens, sichert die Existenz vieler Menschen und schafft ggf. neue Arbeitsplätze.
Der achtsame und respektvolle Umgang mit Menschen und die Erfüllung von Bedürfnissen von Menschen, wenn es ehrlich angegangen wird, ist sehr erfüllend.
Die gemeinsame Ideenfindung mit dem Kunden, die Ausarbeitung einer dem Kunden entsprechenden Lösung und die darauffolgende Umsetzung dieser Lösung zählt zu den schönsten Erlebnissen eines Verkäufers. Wer kann heute noch von sich behaupten, etwas vollständig "erzeugt" zu haben. Ein Auftragsabschlus ist so ein "Werk"!
Die Überzeugung, jemanden etwas Sinnvolles anzubieten, ihn zu unterstützen und zu seinem Erfolg zu verhelfen, möchte ich auch noch erwähnen.

Daher Lust statt Frust am Verkaufen!
Liebe Grüße
Reinhard Paul

Donnerstag, 4. März 2010

Der Knaller am Anfang

Sie haben die ersten Hürden im Verkaufsprozess erfolgreich überwunden. Ihr Kunde ist neugierig geworden und verspricht sich von Ihrem Produkt einen Nutzen. Er will mehr wissen und lädt Sie zu einer Präsentation ein. Der Termin beim Kunden bietet große Chancen und birgt viele Gefahren.

Sie kommen auf den letzten Drücker beim Kunden an. Überrascht nehmen Sie die erstaunlich große Gruppe wahr, die bereits darauf wartet, dass Sie loslegen. Noch außer Atem bringen Sie Ihren Laptop mit den eng beschriebenen 48 Power-Point-Folien zum Laufen. Mist. Die Buchstaben sind verzerrt, die mühsam gebastelten Grafiken unbrauchbar. Dann muss es eben ohne gehen. Beherzt greifen Sie zum Mikro und werfen einige Höflichkeitsfloskeln in die zunehmend irritierte Menge. Sie fragen sich verzweifelt, was gleich noch mal auf der ersten Folie stand.

Einige unschöne Knarzer später gibt das Mikro seinen Geist auf. Die Schweißperlen auf Ihrer Stirn sind jetzt auch in der letzten Reihe sichtbar. In Zimmerlautstärke referieren Sie die Eckdaten Ihres Unternehmens und Ihres Angebots. Schließlich bedanken Sie sich bei ratlosen Gesichtern für die geschenkte Aufmerksamkeit und schleichen nach einem vagen "Wir hören voneinander" schnell aus der Tür. Natürlich hören Sie nie wieder voneinander.

Quelle: Magazin Verkaufen Jan/Feb 2010
__________________________________

Ist es Ihnen auch schon so ergangen?
Dazu mein Motto: Vorbereitung ist 90% des Erfolges!

Verpatzte Präsentationen müssen nicht sein. Und dabei kommt es nicht unbedingt darauf an, die perfekteste Powerpoint-Show abzuliefern. Gehen Sie auf den Kunden ein, sodass er sich in Ihrer Präsentation wiederfindet. Informieren Sie sich ausreichend über die Geschäftsfelder, Produkte und Services des Kunden. Vielleicht haben Sie sich beim Terminabschluss schon ein Bild gemacht, wo der Schuh besonders drückt und der akute Bedarf liegt? Machen Sie aus Ihrem Vortrag einen Dialog, Sie wollen ja erfahren, was der Kunde konkret braucht. Lassen Sie ihm Raum, seine eigenen Ideen und Vorstellungen einfließen zu lassen. Peitschen Sie nicht alle vorbereiteten Folien ohne Rücksicht auf Verluste durch. Weniger ist oft mehr!
Fragen Sie unbedingt, wieviel Zeit der Kunde für Sie hat, damit Sie sich die Zeit gut einteilen können und nicht wesentliche Botschaften noch schnell zwischen Tür und Angel ausrichten müssen.

Denken Sie einfach, wie Sie selbst etwas professionell präsentiert bekommen möchten. Viel Erfolg wünscht

Ihr Reinhard Paul

Dienstag, 2. März 2010

Anne M. Schüller: Neukundenakquise schlägt noch immer Stammkundenpflege!

Eigentlich müsste es das größte unternehmerische Bemühen sein, alles zu tun, um aus teuer gewonnenen Kunden treue Immer-wieder-Kunden zu machen und somit die angefallenen Akquise-Kosten auf eine möglichst lange Kundenbeziehungszeit zu verteilen. Der unrentierlichste Auftrag ist ja bekanntlich der erste. Denn auf ihm lasten all die Aufwendungen, die das mehr oder weniger lange Werben ausgelöst hat.

Dauerhafte Kundentreue müsste demnach gefördert und belohnt werden. Doch leider: Viele Unternehmensstrategien unterstützen dies nicht.

So wird bei jedem Wechsel in der Marketing- und Vertriebsführung gerne das Löwespiel gespielt: Beiß erst mal alles tot, was von deinem Vorgänger stammt. Manager müssen Spuren hinterlassen, heißt es so schön. Nur sind das nicht selten die Blutspuren ad acta gelegter Kundenprojekte, zerstörter Markenkontinuität und zweifelhafter Blitzkriege im Neukundengeschäft.

‚Schneller, höher, weiter‘ heißt dieser Virus, der wohl besonders gern in Männerhirnen nistet. Ungestüme Eroberungen sind gefragt. Man soll 100-Tage-Ergebnisse zeigen. Die Medien schreien geradezu danach – immer noch! Wer will da mit leeren Händen kommen? So wird Kurzfristdenke weiter geschürt und wissentlich Zukunft geopfert. Hauptsache, man hat die längsten Balken in seinen Powerpoints.

Doch das sklavische Streben nach mehr (Umsatz, Rendite, Marktanteile) und die Sorge, den Anschluss zu verpassen führen zu nichts als einem zerstörerischen Wettrüsten, dass an der knallhart umkämpften Verkaufsfront ausgetragen wird.

Bei solchen Beutezügen handelt es sich nun meist um die Kunden der Konkurrenz – und der Kampf um sie verursacht auch eigene Wunden. Denn Attacken auf den Kundenpool der Mitbewerber gelingen nur mit attraktiven Ködern: Preiszugeständnisse und Konditionen-Geschacher.

Dabei ist es ein weit verbreiteter Irrtum, zu glauben, man könnte alle Kunden der Konkurrenz gewinnen. Jedes Unternehmen hat schließlich total loyale und damit nahezu abwanderungsresistente Kunden. Diese loseisen zu wollen verschlingt besonders viele Ressourcen. So werden profitable Stammkunden vernachlässigt, um unprofitable Neukunden zu jagen.

Frag lieber nach, wenn du glaubst zu wissen, was ich denke!

Wie verschieden Menschen denken und ihre Umwelt empfinden, brauche ich Ihnen nicht zu erklären. Man muss dabei nicht extreme kulturelle oder soziale Unterschiede bemühen, um völlig konträre Blinkwinkel von Personen zu entdecken.

Ein einfaches Verkaufsgespräch macht überdeutlich, wie Missverständnisse entstehen können und Abschlüsse verloren gehen, weil nicht die richtigen Fragen gestellt wurden bzw. von der eigenen Interpretation des Gesagten ohne Reflexion ausgegangen wurde.

Systemisches Coaching beinhaltet daher die Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit und der Sensibilität für das, was um uns vorgeht und was der Kunde "wirklich" ausdrücken möchte.

Um Verkaufsmitarbeiter für diesen Umstand zu sensibilisieren, gibt es verschiedene Übungen und Interventionen, wie Problemfelder im Gespräch erkannt werden und Erkenntnisse über die wahren Motive des Kunden gewonnen werden können.

Vorallem geht es darum, allgemeine oder unscharfe Aussagen des Kunden nicht ohne Hinterfragung stehen zu lassen. Prüfen Sie mit "Nachfragen", was ihr Kunde tatsächlich gemeint hat. Sie werden erstaunt sein, welche Dinge Sie erfahren werden.

Freitag, 26. Februar 2010

Can´t login to Facebook!

Mary Landesman von Scansafe berichtet auf dem Unternehmensblog von einer interessanten Beobachtung. Ein Artikel über Facebook war in den Google-Suchergebnissen so weit oben, dass zahlreiche User die Webseite mit dem Artikel mit der Startseite des Social Networks verwechselt haben.

Der Titel des Artikels lautet Facebook Wants to Be Your One True Login, es geht darin um die kürzlich von AOL und Facebook bekanntgegebene Partnerschaft. Google hat die Seite wie üblich indexiert, womit sie rasch einer der Top-Einträge im Search-Index für die Suchanfrage "Facebook login" geworden ist. Überraschenderweise ist eine große Anzahl von Menschen beim Versuch, sich via Google-Suche bei Facebook einzuloggen, auf dieser Seite gelandet. Noch größer wird die Überraschung, wenn man beginnt sich die unter dem Artikel geposteten Kommentare durchzulesen: Offenbar haben viele der User nicht einmal bemerkt, dass sie auf einer anderen Webseite sind - und das obwohl keinerlei Ähnlichkeiten bestehen. Vielmehr machen sie ihrem Ärger Luft, dass sich Facebook schon wieder verändert habe und nun "unbenutzbar" sei.

Landesman zufolge lässt das darauf schließen, das viele Internetsurfer nicht einmal die grundlegendsten Basics ihres Webbrowsers verstehen - beispielsweise die Adressleiste. Sie sind es gewohnt die gewünschte Seite via Suchmaschine aufzurufen. Und wenn den Usern der Unterschied zwischen Facebook und einer komplett anderen Webseite nicht auffällt, wie sollen sie dann eine heimtückisch von Cyber-Kriminellen gefälschte URL erkennen? "It's not funny. It's downright scary", schließt Landesman ihren Blogeintrag. Und sie hat recht.

Quelle: http://www.computerwelt.at/detailArticle.asp?a=126758&n=4

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Alles hat ein Ende.
Nach fast zehn Jahren beende ich meine Blogtätigkeit....
Reinhard Paul - 23. Aug, 15:13
Bringt die Digitalisierung...
Ohne Zweifel: Der Trend, der Unternehmen derzeit am...
Reinhard Paul - 26. Jun, 11:19
Agile Selling &Agile...
Reif für Agilität? Oder: Woran erkenne ich Agilität? Es...
Reinhard Paul - 18. Jun, 11:42
Be digital - create fans!
Kunden, die sich als „Fans“ eines Unternehmens bezeichnen, begründeten...
Reinhard Paul - 11. Jun, 13:56
Kundenbegeisterung -...
Die meisten Unternehmen fokussieren sich auf das Thema...
Reinhard Paul - 7. Jun, 15:03

Suche

 

Status

Online seit 5957 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Aug, 15:13

Credits


A wie Inhalt
CRM
Digitalisierung
Kundenbetreuung
Marketing
Sales Coaching
Service für euch
Servicedifferenzierung
Social Media
Tagebuch
Verhandeln
Verkaufsprozess
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren